05 | Der Bund freier Schulgesellschaften
Im Kaiserreich befindet sich das Schulwesen
weitgehend unter kirchlicher
Aufsicht. Pauk- und Prügelpädagogik
bestimmen vielfach den Alltag der Schüler.
Die Sozialdemokraten fordern dagegen
ein weltliches Schulwesen, frei
von kirchlichem Einfluss sowie pädagogische
Reformen.
In der Weimarer Republik gelingt es der SPD nicht, das Bildungswesen grundlegend umzugestalten. Die konfessionellen Schulen bleiben Regelschulen. Mit dieser Entwicklung unzufriedene Eltern und Pädagogen schließen sich daraufhin 1920 im Bund freier Schulgesellschaften zusammen. Dieser setzt sich auf politischer Ebene dafür ein, den kirchlichen Einfluss aus dem Schulwesen zu verbannen. Er erkämpft die Zulassung von weltlichen Schulen, die durch neue Werthaltungen, Konzepte und Inhalte das Schulwesen revolutionieren: Mitbestimmung auf allen Ebenen, Erziehung zu sozialer Verantwortung, gemeinsamer Unterricht von Mädchen und Jungen, Abschaffung der Prügelstrafe, neuartige Unterrichtsformen. Einige dieser Schulen haben als "Lebensgemeinschaftsschulen" auch offiziell den Charakter von Versuchsschulen.
In der Weimarer Republik gelingt es der SPD nicht, das Bildungswesen grundlegend umzugestalten. Die konfessionellen Schulen bleiben Regelschulen. Mit dieser Entwicklung unzufriedene Eltern und Pädagogen schließen sich daraufhin 1920 im Bund freier Schulgesellschaften zusammen. Dieser setzt sich auf politischer Ebene dafür ein, den kirchlichen Einfluss aus dem Schulwesen zu verbannen. Er erkämpft die Zulassung von weltlichen Schulen, die durch neue Werthaltungen, Konzepte und Inhalte das Schulwesen revolutionieren: Mitbestimmung auf allen Ebenen, Erziehung zu sozialer Verantwortung, gemeinsamer Unterricht von Mädchen und Jungen, Abschaffung der Prügelstrafe, neuartige Unterrichtsformen. Einige dieser Schulen haben als "Lebensgemeinschaftsschulen" auch offiziell den Charakter von Versuchsschulen.
"Ich war auf Grund
meiner Erziehung in
Elternhaus und Schule,
trotz der großen
Propaganda während
der NS-Zeit, gegen die
national sozialistischen
Dogmen und Doktrin
immun. Ich verabscheute
Rassismus und die
menschen verachtende
Ideologie der Nazis."
Werner Langner, geb. 1923,
besuchte die weltliche Schule am
Hertzbergplatz in Berlin-Neukölln.
Die weltliche Schulbewegung stößt auf den entschiedenen Widerstand aus
kirchlichen und konservativen Kreisen. Die Schulbürokratie behindert die Entstehung
und Entwicklung der weltlichen Schulen. Konfessionell orientierte Lehrer- und
Elternorganisationen sowie rechtsgerichtete Zeitungen führen einen regelrechten
Kleinkrieg gegen diese Schulen, die als "Bolschewistenschulen" verunglimpft
werden. Ungeachtet dieser Widerstände existieren im Januar 1933 in
Berlin 52 solcher Schulen.
Medien | |
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KlasseRuetlischule1926.jpg (3543x2622, 1,14 MByte) -- Eine Klasse der weltlichen Rütlischule in Neukölln 1926. | |
P1010262.jpg (3072x2304, 1,72 MByte) -- Neue Architektur für neue Inhalte: die in den Jahren 1929-1932 als weltliche Schule errichtete heutige Max-Taut-Schule Fischerstraße 36 im Bezirk Berlin-Lichtenberg | |
Werbeplakat_weltliche Schule_1.jpg (992x1456, 218 KByte) -- Titelblatt der Zeitschrift "Freie Schulgemeinde". | |
Elternabend.pdf (1,53 MByte) | |
WeltSchulen.Freidenker7.25.pdf (1,02 MByte) | |
Zeugnis.weltl..Schule.pdf (1,20 MByte) |