10 | Hanno Günther 1921 - 1942
Im Juli 1941, einen Monat nach dem deutschen überfall auf die Sowjetunion,
verhaftet die Gestapo den 20-jährigen Bäckergesellen Hanno Günther wegen
Beteiligung an einer illegalen Widerstandsgruppe und Aufruf zur Sabotage in
Rüstungsbetrieben.
Neben einem sozialistischen Elternhaus sind es vor allem die prägenden Erfahrungen in der weltlichen und reformpädagogisch ausgerichteten Neuköllner Rütlischule, die ihn in seiner humanistischen Grundhaltung stärken. Mit der Auflösung dieser Schule Anfang 1933 beginnt für Hanno Günther eine Zeit der Desorientierung, bevor er 1936 eine Bäckerlehre beginnt und oppositionelle Kreise kennenlernt.
Letztlich bezahlen Hanno Günther und drei seiner Mitstreiter ihr Engagement mit ihrem Leben. Sie werden vom Volksgerichtshof zum Tode verurteilt und Anfang Dezember 1942 in Berlin-Plötzensee hingerichtet.
Neben einem sozialistischen Elternhaus sind es vor allem die prägenden Erfahrungen in der weltlichen und reformpädagogisch ausgerichteten Neuköllner Rütlischule, die ihn in seiner humanistischen Grundhaltung stärken. Mit der Auflösung dieser Schule Anfang 1933 beginnt für Hanno Günther eine Zeit der Desorientierung, bevor er 1936 eine Bäckerlehre beginnt und oppositionelle Kreise kennenlernt.
"Ich sehe Hanno vor mir,
blass, aber in seelischem
Gleichgewicht, wie er
mit dem Finger zwischen
Hals und Kragen
entlangfährt, er wollte mir
wohl damit bedeuten,
dass er mit einem
Todesurteil rechnet. Woher
hat der Junge diese
Haltung? Er hat doch noch
gar nicht gelebt."
Elisabeth Pungs in ihrem Tagebuch über das Verhalten
von Hanno Günther vor dem Volksgerichtshof
Mit Kriegsbeginn entscheidet er sich für
den aktiven Widerstand und verfasst
gemeinsam mit seiner Mitstreiterin Elisabeth
Pungs erste Flugblätter, die illegal in Hausfluren und Briefkästen
ausgelegt werden. Er ruft die Rüstungsarbeiter zu Sabotage
und Arbeitsverlangsamung auf. Während in Deutschland Jubelstimmung
aufgrund des Sieges über Frankreich herrscht, sucht
er nach Möglichkeiten, seinen Widerstand auszuweiten. Anfang
des Jahres 1941 gründet er mit anderen ehemaligen Rütli-Schülern
eine Widerstandsgruppe. Die Besichtigung einer zerstörten
Synagoge rüttelt die Gruppe auf, gemeinsam etwas gegen die
verbrecherische Politik der Nationalsozialisten zu unternehmen.
Letztlich bezahlen Hanno Günther und drei seiner Mitstreiter ihr Engagement mit ihrem Leben. Sie werden vom Volksgerichtshof zum Tode verurteilt und Anfang Dezember 1942 in Berlin-Plötzensee hingerichtet.
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GuentherKind.jpg (718x977, 1,17 MByte) -- Hanno Günther (Mitte) als Kind. Quelle: Museum Neukölln |